EU-Kommission will Schlachttransporte auf neun Stunden begrenzen
Transporte von Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Pferden zum Schlachthof sollen nach dem Willen der Europäischen Kommission künftig grundsätzlich nicht länger als neun Stunden dauern. Das geht aus dem bislang noch nicht veröffentlichten Verordnungsvorschlag zum Tierschutz bei Transporten hervor, der AGRA-EUROPE vorliegt. Erklärtes Ziel des Entwurfs ist es, das Tierwohl zu verbessern.
Inlandsverbrauch legt spürbar zu
Der zunehmende Einsatz von Getreide als Futtermittel hat im Wirtschaftsjahr 2022/23 die rückläufige Verwendung für die menschliche Ernährung in Deutschland deutlich überkompensiert. Wie aus vorläufigen Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) in Bonn hervorgeht, vergrößerte sich der Inlandsverbrauch an Getreide im vergangenen Wirtschaftsjahr im Vergleich zu 2021/22 um 1,2 Mio. Tonnen oder 3,1% auf insgesamt 40,5 Mio.
Mittelfristig kein Fachkräftemangel in der Landwirtschaft
Die Bundesregierung geht nicht davon aus, dass es in den nächsten Jahren einen Fachkräftemangel in der Berufsgruppe Landwirtschaft geben wird. Dabei beruft sie sich auf die Mittelfristprognose des Fachkräftemonitorings für das Bundesarbeitsministerium. Bis zum Jahr 2027 würden keine Engpässe erwartet, teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion mit. Zwar würden in diesem Zeitraum laut Prognose rund 40.000 Erwerbstätige altersbedingt sowie rund 10.000 Erwerbstätige aus anderen Gründen das Berufsfeld verlassen.
Bundesrat beschließt höhere Prämien
Anpassungen bei den Öko-Regelungen für 2024 hat der Bundesrat beschlossen. Die Dritte Verordnung zur Änderung der GAP-Direktzahlungen-Verordnung, auf die sich Bund und Länder im Vorfeld verständigt hatten, passierte heute in der vorgelegten Fassung die Länderkammer. Die Verordnung sieht insbesondere moderate Prämienerhöhungen bei einigen Öko-Regelungen vor, um deren Attraktivität zu steigern.
Bauernverband hofft jetzt auf "umsetzbare Politik"
Der niederländische Bauernverband (LTO) hat gestern nach den ersten Hochrechnungen für die Parlamentswahlen den erfolgreichen Parteien zu ihrem Wahlsieg beziehungsweise Mandatsgewinnen gratuliert und hofft nun auf eine "realistische und umsetzbare Politik". Zuvorderst angesprochen war die nach den vorläufigen Wahlergebnissen künftig stärkste Kraft in der Zweiten Kammer, nämlich die Partei für die Freiheit (PVV) des Rechtspopulisten Geert Wilders.
Landwirte sind zufrieden, Umweltverbände entsetzt
Erleichtert über die Ablehnung der Pläne der Europäischen Kommissionen, den Pflanzenschutzeinsatz in der EU zu verringern, reagieren Spitzenverbände der Agrarbranche. Scharfe Kritik äußerten Umwelt- und Naturschutzverbände. "Pauschalverbote und praxisferne Vorgaben, die die Existenz vieler landwirtschaftlicher Betriebe gefährdet hätten, wurden von einer Mehrheit der Abgeordneten klar abgelehnt", erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, gestern in Berlin.
Ukraine rechnet für 2024 mit bis zu 20 Millionen Tonnen Weizen
Das ukrainische Agrarressort ist mit dem Umfang der diesjährigen Aussaat von Winterkulturen zufrieden. Die Bestellung der Flächen sei fast beeendet, berichtete der erste stellvertretende Landwirtschaftsminister Taras Vysotsky in Kiew. Während der Raps schon seit einiger Zeit im Boden sei, hätten die Landwirte nun auch die Aussaat von Wintergetreide praktisch abgeschlossen.
Auszahlung der EU-Mittel steht nicht in Frage
Die Auszahlung der EU-Zahlungen ist nicht von der Haushaltssperre betroffen, die das Bundesfinanzministerium als Konsequenz aus dem Verfassungsgerichtsurteil der vergangenen Woche den Ressorts auferlegt hat. Das hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nach der heutigen Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) klargestellt.
Kammerexpertin: Biologische Pflanzenschutzmittel werden überschätzt
Die zum Teil sehr hohen Erwartungen der Politik an biologische Pflanzenschutzmittel und andere Alternativen zu chemischen Wirkstoffen sind offenbar nicht gerechtfertigt. Diese Produkte seien nur schwer formulierbar, nicht haltbar und weniger wirksam, gab die Leiterin Pflanzenschutzdienst bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Dr. Ellen Richter, heute beim 5. Verbändedialog Wirkstoffverluste des Industrieverbandes Agrar (IVA) zu bedenken.
800.000 Euro für Studie zu Messstelle
Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) soll eine Studie zur Überprüfung der Eignung von Nitrat-Messstellen in Auftrag geben. Auf Initiative der FDP hat der Haushaltsausschuss des Bundestages dafür vergangene Woche in seiner Bereinigungssitzung 800.000 Euro zur Verfügung gestellt. Zur Begründung verwiesen der Berichterstatter im Haushaltsausschuss für das BMEL-Budget, Frank Schäffler, und Agrarsprecher Dr. Gero Hocker auf die Kritik am Verfahren zur Ausweisung von Roten Gebieten.